Die Pandemie wurde offiziell für beendet erklärt und alles ist wie vorher? Nicht alles. Die mehrjährige Erfahrung des sogenannten social distancing hat auch unsere Einschätzung von Nähe nachhaltig verändert. Kunstwerke, die schon vor der Pandemie-Erfahrung die ambivalente Metaphorik von Nähe und Distanz im Blick hatten, geraten in den Fokus. Die dreiteilige Ausstellung liegt nun schon zwei Jahre zurück – Zeit für einen Rückblick.
Die Ausstellung präsentiert Werke, die den (nackten) Körper und seine Oberfläche, die Haut, in den Blick nehmen. Sie begreifen die Körpergrenze als Barriere aber auch als Kontaktzone zwischen innen und außen. Sie begeben sich auf die Suche nach der Nähe zwischen Freunden, Fremden und Feinden, zwischen Familienmitgliedern, zwischen Paaren, aber auch nach der Nähe zu sich selbst.
Die drei Kapitel der Ausstellung erforschen die Dimensionen von Nähe als Gefühl, Ereignis und Zustand, als körperliches, emotionales und geistiges Phänomen in Fotografie, Video, Performance, Zeichnung und Malerei. Im Kapitel berühren steht die Nähe zu anderen, zwischen alter und ego im Fokus. Unter dem Stichwort spüren geht es um die Nähe zu sich selbst, was dieses Selbst auch immer sein mag. Die Kunstwerke in Kapitel drei, verführen, stellen das vermeintlich Unmittelbare zwischen dem eigenen und dem anderen (Körper) als ein durch die jeweiligen Medien vermitteltes heraus.